Gehaltsverhandlung - richtig gemacht
19.10.2012
Das Thema Gehalt und Gehaltsverhandlung wird nicht selten als unangenehm empfunden. Vor allem wenn man seinen Arbeitsplatz und seine KollegInnen lieb gewonnen hat, fällt es besonders schwer sich diesem potentiellen Stimmungskiller zu widmen. Trotzdem, wenns nur um Interesse, Spaß oder Gefallen geht, sucht man sich ein Hobby. Beim Beruf/Job geht es primär ums Geld verdienen.
Keine "falschen" Argumente bringen
Einmal erwähnt, können sie alle weiteren Bemühungen zerstören. Und das nicht nur für das momentane Gespräch, sondern auch für alle weiteren Verhandlungsgespräche! Zu diesen Tabus zählen "Alles ist teurer geworden", "Ich hab mir gerade eine neue Wohnung gekauft", "In meiner Lebensplanung waren regelmäßige Gehaltserhöhungen vorgesehen". Das mag ja alles zutreffen, doch bleiben Sie professionell und lassen Sie alles Geraunze (besonders zu privaten Themen) außen vor. Denken Sie wie ein Unternehmer. Maximale Leistung für minimales Geld ist hier die Devise.
Bereiten Sie sich vor
Nehmen Sie sich ein ganzes Wochenende Zeit und bestimmen Sie Ihren Marktwert. Studieren Sie die zahlreichen Statistiken zu Gehältern im Netz. Beachten Sie dabei Punkte wie Berufserfahrung, Personalverantwortung, Qualifikationen. Auch die Branche und die Größe der Firma sind relevant.
Die Strategie
Je nachdem was die Recherchen ergeben, hat mans leicht oder schwer. Liegt man deutlich unter der marktkonformen Bezahlung, gibt es nicht viel zu diskutieren. Will man aber mehr, sollte man gute Argumente vorbereiten. Bei der Argumentation sollten ausschließlich der Gewinn und die Leistung für die Firma im Vordergrund stehen.
Kein Erpressen, kein Pokern, kein Bluffen
Ein Grund für die Bauchschmerzen beim Thema Gehaltsverhandlung könnte das in der Luft liegende "Entweder mehr Gehalt, oder ich kündige!" sein. Ja, das ist allgegenwärtig und bedarf daher keiner zusätzlichen Erwähnung. Vermeiden Sie daher auch nur den Hauch einer Andeutung in diese Richtung. Damit erspart man sich auch das Pokern, oder den bitteren Beigeschmack der Erpressung.
Timing
Manchmal kann alles noch so gut vorbereitet und ausgearbeitet sein und dennoch scheitern, wenn man den falschen Zeitpunkt wählt. Mit etwas Fingerspitzengefühl kann man Wirtschafts- und Stimmungsschwankungen zu seinen Gunsten nutzen. Die mittlerweile sehr populären Mitarbeitergespräche wären zum Beispiel ein günstiger Zeitpunkt für ein Gespräch übers Gehalt. Weihnachtsfeiern hingegen sind denkbar ungünstige Gelegenheiten für ein solches Anliegen.
Wenns mit der Gehaltserhöhung nicht klappt
In vielen Fällen klappt es nicht auf Anhieb, seinen Arbeitgeber zu überzeugen. Dies sollte man immer im Hinterkopf behalten und sich zu jedem Zeitpunkt der Verhandlung so verhalten, dass beide Seiten ohne Gesichtsverlust ihre Zusammenarbeit nach dem Gespräch fortsetzen können. Wichtig ist jetzt, dass Sie sich genauso engagiert Ihrem Arbeitsplatz widmen wie zuvor. Schmollen ist hier fehl am Platz und kontraproduktiv. Ihr Arbeitgeber wird das zu schätzen wissen und weiß nun auch, dass er beim nächsten Mal nicht mit leeren Händen kommen kann. Versuchen Sie es spätestens nach einem Jahr noch einmal.